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Die Geschichte unseres Dorfes...
...im 11. Jahrhundert
Nach 1050 wurden die Bistümer Mecklenburg und Ratzeburg zur Mission unter den Obotriten gegründet. Nach dem großen Aufstand der Slaven 1066, gingen diese Bistümer wieder zugrunde.
In Döbbersen und Raguth lebte der Unterstamm der Obotriten, die Polaben. Im Laufe der Zeit wurden aber die Polaben so unterdrückt und zurrückgedrängt, dass sie sehr arm wurden und nicht genügend Abgaben zahlen konnten. Deshalb hat Heinricht der Löwe den sogenannten Slavenzehnten eingeführt. Er war geringer als der übliche Zehnt. Um aber die Einkommen zu sichern, d.h. genug Steuern zu bekommen, wurden deutsche Siedler ins Land gehohlt
Es gilt als erwiesen, dass Döbbersen und Raguth slavischen Ursprungs sind. Darauf deuten viele Bodenfunde hin.
Ein Urnenfeld fand man am Hilgenbarg. Darunter waren Urnen einfacher Art, aber auch reichlich verzierte. Letztere enthielten bronzenes Kleingerät, Fibeln, Schnallen, Nadeln, Knochennadeln, Tonperlen, einserne Messer. Nach den Funden handelt es sich um ein Urnenfeld aus frühromischer Zeit.
...im 12. Jahrhundert
Erstmals erwähnt wurde die Parochie Döbbersen mit den ihr zugehörigen Dörfern Raguth und Bantin 1194 im Ratzeburger Zehntenregister.
In dieser Urkunde wurden von Bischof Isfried von Ratzeburg durch Schiedsrichter Stieftsgüter für den Bischof und das Dom-Capitel bestimmt.
Es ging also in erster Linie um Angaben (Steuern) dem Bischof gegenüber.
Von daher wurde die Parochie (Kirchspiel) Döbbersen 1194 zuerst erwähnt, obwohl diese drei Dörfer viel älter sind.
...im 13. Jahrhundert
Im mecklenburgischen Urkundenbuch werden die Besitzverhältnisse von Döbbersen und Raguth angegeben. Danach besaß in den Jahren 1230 - 1234 Döbbersen 12 Hufe, davon 4 Ritterhufe und 1 Hufe für die Kirche, Raguth 18 Hufe, davon keine Ritterhufe aber 2 Bischofshufe und 7 des Domkapitals (prepositus).
In diesem Jahrhundert besaß das Kloster Zeveb bei Bremen das Dorf Döbbersen. 1226 wird Döbbersen schon in der Bestandsaufnahme von Zeven erwähnt (cum ecclecia).
Daraus läßt sich schließen, dass es eine Vorgängerkirche gab. Unsere jetzige Kirche wurde am 30.Juni 1255 von Bischof Friedrich von Ratzeburg geweiht, und zwar zu Ehren des Heiligen Kreuzes, der Jungfrau Maria und des Heiligen Veit. 1725 (1727) fand man die Weihurkunde im Altar, als man diesen abbrach.
Über den Heiligen "St. Vitus" in der Gegend gibt es zwei Vermutungen. "St. Vitus" höre sich so ähnlich wie Swantewit an, und dieser Swantewit galt als wendische Gottheit.
Die andere durchaus plausiblere Erklärung ist, dass Kloster Bremen als Schutzpatron den Heiligen Veit hatte.
Dieser Heilige ist in unserer Gegend unüblich. Auch die Benediktiner sind hier sonst nicht in Erscheinung getreten.
Fragen muss man sich, wie nun Döbbersen an dieses Benediktinerkloster Zeven kam.Es wird eine uralte Schenkung des Grafen von Schwerin vermutet. Und diese Vermutung grundet sich auf die Tatsache, dass am 8 Juni 1199 der Hamburger Probst Herrmann, ein Graf von Schwerin, gegenwärtig war, als der Erzbischof Hartwig II. von Bremen dem Kloster Zeven gewisse Freiheiten verlieh.
Auf jeden Fall erschien 1226 im Besitze von Zeveb Döbbersen, so hat es der Erzbischof Gerhard von Bremen bestätigt. Zur selben Zeit besaß das Kloster 8 Häuser in Lübeck, welche es an das Domkapital verkaufte.
Sehr viel mehr Nachrichten sind aus dieser Zeit nicht bekannt, nur dass Döbbersen 1230 wieder im Ratzeburger Zehntenregister erwähnt wird. Es wird vermutet, dass das Kloster Zeven auch die Kirche aufgebaut hat, dann aber Döbbersen mit Kirche wieder verkaufte, was damals durchaus üblich war.
Eine Notiz vom 23.April 1238 liegt vor. Hier bestätigt der Graf von Schwerin der Pfarre zu Döbbersen die obere Fischwehr in den Fischteich des Ortes, welche seine Verstorbenen Vorfahren Döbbersen geschenkt hatten.
Hier wird als schon von der "Pfarre" geredet, d.h. das Kloster Zeven hatte schon verkauft.
...im 14. Jahrhundert
Taxe der Pfarre zu Döbbersen(MVB 1319 Nr. 4096):
Die Kirchgemeinde Döbbersen hat so viel abzuliefern: Erstens für immer und ewig 4 Lübische Mark, außerdem zum zweiten immer 5 punt hellen Weizen und 1 lost auene, wärend der "poscha" 3 Lübische Mark, zur Geburt underes Herrn 3 Lübische Mark und zum Pfingstfest 1 Lübische Mark. Außerdem 5 Lübische Mark als Auflage für das Erstarken des Gemeindewesens.
Allgemein ist das späte Mittelalter (1250 - 1500) eine wenig bekannte Geschichtsperiode. Die starke Bevölkerungsvermerung kommt zum Stillstand. 1348 rafft die Pest ein Drittel der Bevölkerung hin. Die Agrarkrise führt zur Wüstungsperiode. Die städtische Aufwärtsentwicklung stragniert.
Der Papst verliert an Macht, ihm bleibt nur die formale Kaiserkrönung. Der Papst hat keinen Platz mehr in der deutschen Herrschaftsordnung. Das Kaisertum ist zu einer leeren Form geworden. Die Regalien werden an die Kurfürsten gegeben (Regalien: königliche Rechte, besonders die finanziell nutzbaren und ertragreichen Hoheitsrechte).
Im Jahre 1355 werden als bischöflich ratzeburgische Versallen von dem Zehnten des ganzen Dorfes Döbbersen die Brüder Otto und Berthold Ritzerow aufgeführt (ein Hinweis daraf schon 1330).
...im 15. Jahrhundert
Es beginnt die Neuzeit. Die Wissenschaft entsteht, Biblotheken werden aufgebaut. Die Neue Welt wird entdeckt, so erreicht 1492 Columbus die Bahamainseln und bald auch das amerikanische Festland.
Geld spielt jetzt eine größere Rolle.
1434 hat Goslick Zulow zu Kreuzkow den Besitz und die Rechte auf Döbbersen.
Um 1500 sind vermutlich die Herren von Bülow auf Stintenburg Besitzer von Döbbersen.
1448 hieß die Schilde Dobersche oder Doberschen.
...im 16. Jahrhundert
Raguth wir als Gutsflur bezeichnet. Es war im 16.Jahrhundert ein Katendorf. Es wird 1452 als Gut des Rockytte genannt (unklare Angaben). 1534 wurde im Auftrag des Herzog Heirich eine Inventur
der kirchlichen Besitztümer durchgeführt. Danach wurde festgestellt, dass die von Pentz zu Raguth eine Hufe,drei Wiesen, Hebungen und Zinsen genommen (also gestohlen) haben. 1540 war Raguth wüst.
Das geschah wahrscheinlich durch das sogenannte "Bauernlegen".(Bauernlegen: Auskaufen oder Verjagen der Bauern durch den Gutsherrn, um Bauernland zum Gutsland schlagen zu können)
1527 schlug Martin Luther seine Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg und schon 1534 predigte ein protestantischer Pastor in Döbbersen.
Eine andere Quelle gibt schon 1526 einen Evangelischen - Lutherischen Pastor, Herrn Johannes Langenbeck, an.
Dies zeigt dass die Mecklenburger und auch damit die Döbbersener durchaus mit der Zeit gingen.
Von 1526 bis heute wirkten in Döbbersen 25 Pastoren und eine Pastorin.
...im 17. Jahrhundert
Hier findet sich nur über Raguth die Notiz,dass von 1600 - 1735 die Herren von Pentz Besitzer von Raguth und Scharbow waren.
Dies steht allerdings im Widerspruch zum Protokoll von 1534.
Besitzer des Lehnsguts Raguth:
1779 |
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Lehnsbrief für den Registrierungsrat von Rantzow |
1795 |
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Lehnsbrief für den Registrierungsrat un Kammerherrn von Brandenstein |
1808 |
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Eigentümer von Raguth: Diedrich von Willinck |
1849 |
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Friedrich von der Mülbe, Kammerherr, verkauft Gut Raguth an Graf Rudolf von Bassewitz zu Perlin |
26.3.1878 |
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Der Wert des Gutes in Raguth wird auf 388.300 Mark geschätzt |
13.4.1878 |
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Graf von Bernstorff Gyldensteen kauft Raguth für 300.000 Mark |
4.12.1939 |
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Der Einheitswert von Raguth wird auf 241.720 Mark festgelegt davon 54.000 Mark Inventar |
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Herzog zu Mecklenburg
Ehrbare auch ehrsame, liebe Getreuen. Es ist euch schon bekannt, daß WIR von UNSEREM Kammerherrn und Regierungsrath von BRANDENSTEIN das zum Guthe RAGUTH gehöhrt habende Dorf DÖBBERSEN in seinem jetigen
Scheiden und Grenzen aquiriert haben. Wann nun die Entgegennahme in bevorstehenden Grenzen geschehen muß ist zu beschließen. Wie euch in gnädigsten Befehl, dazu wegen eines der Grenzen auch mitgedachten
Kammer - Herrn und Regierungs-Rath zu vereinbaren - alsdann in termino nach Maasgabe des respektive Tausch- und Kaufcontrakts das Dorf DÖBBERSEN entgegenzunehmen und vorzüglicher Vortrefflichkeit dagegen
nicht allein dem Verkäufer hinwiederum die Motul zu überweisen, sondern demselben auch den mohl: 54. der hierbey kommenden Acten befindlichen Wechsel zurrück zu geben, über die ganze Verhandlung ein Protokoll
zu halten und solches bey Zurückgabe der Acten mittels unterthänigsten Berichtes von der beschloßnen Ausrichtung einzureichen.
Wonach ihr Euch zu richten: Datum auf UNSERER Vestung Schwerin den 27ten April 1796.
...im 18. Jahrhundert
In der Inventur von 1704 wird erwähnt, dass sich unter dem Altar "eine adlige Begräbnis nach dem Hofe Raguth gehöhrig" befindet.
Am 12.10 1735 hat Oberhauptmann Melchior Siegfried Rantzow für 21.300 Taler Raguth und Döbbersen vom Hauptmann Berthold Joachim Pentz auf Melkof gekauft.
1781 wird Döbbersen getrennt von Raguth an die Kammer für 8.000 Taller verkauft.
1773 hat Döbbersen 12 Bauernstellen, den Pfarrhof und eben eine Flurgliederung.
...im 19. Jahrhundert
1819 |
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besaß Döbbersen 4 seperate Hufe und 8 Büdner |
1837 |
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waren in Döbbersen 4 Vietelhufner, 6 Büdner, 1
Erbschmiede, 1 Krug 141 Einwohner, Döbbersen hält Jahrmärkte
(genaue Zeit nicht bekannt) |
1830 |
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30.Juni: Jahrmarkt zu Döbbersen |
1842 |
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Große Feuersbrunst in Hamburg; zu diesem Anlaß
sammelt das ganze Kirchspiel Döbbersen Geld; es war sehr viel und
läßt auf einen gewissen Wohlstand schließen (zum Vergleich
entspricht dieses Summer einer schlecht dotierten Pfarre mit 300 Rechstalern
oder dem zweifachen Jahreseinkommen eines Schulmeisters und Küsters
von Döbbersen) |
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1855 |
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Erlaß über Sonntagsarbeit von Friedrich Franz
von Gottes Gnaden, Großherzog von Mecklenburg |
1860 |
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Auswanderungswelle in die USA |
1887 |
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Große Spendenliste für Altar, Kanzel und Abendmahlsgerät |
...im 20. Jahrhundert
Im Zusammenhang mit der Besetzung des Dorfschulzentrums in Döbbersen
äußert sich das Amt Wittenburg über die Einwohner zu Döbbersen
1902:
"Den Einwohnern in Döbbersen ist im Allgemeinen nicht viel Gutes
nachzusagen. Es ist eine mißgünstige zum Streit geneigte Gesellschaft".
Die Gemeindesteiersatzung um 1900 unterteilt die Einwohner in Döbbersen
in: Erbpächter, Erbschmied, Büdner, Häusler, Einlieger, Erbpachthof Düsterbeck
Nach der Gesamtübersicht der Landeskirche von 1900 hatte das Kirchspiel
Döbbersen (dazu gehöhrten noch 10 Dörfer) 1386 Einwohner, von
denen waren 1359 Glieder der Landeskirche.
Die beiden Weltkriege dieses Jahrhunderts haben auch in unseren Dörfern
ihre Spuren hinterlassen.
Im ersten Weltkrieg fielen aus unserer Kirchgemeinde 55 Soldaten. 1915 wurde
eine Kollekte zur Stützung der Hinterbliebenen der Opfer des Krieges
erbeten. Den Gefallenen zum Gedenken wurde eine Tafel in der Kirche errichtet.
Sie wurde 1921 gefertigt und kostete 1.991,80 Reichsmark. Es war in der Zeit
der ersten Inflation nach dem 1. Weltkrieg.
Im zweiten Weltkrieg fielen aus unserer Kirchgemeinde 131 Soldaten.
Bewegt hat die Kirchgemeinde und damit auch die Dörfer Döbbersen
und Raguth der Kirchkampf von 1935 - 1939. Hier standen sich die "bekennenden
Christen" und die "Deutsch-Nationalen Christen" gegenüber.
Die Deutsch-Nationalen wurden von der Regierung des III. Reiches gefördert;
die Bekenntnischristen sollten vertrieben werden.
Die Gemeinde Döbbersen stellte sich größtenteils hinter die
Bekenntnischristen mit ihrem Vikar Paul Bard.
Ihnen wurde die Kirche verboten, und so hielten sie Biblestunden und Gottesdienste
im Gutshaus Raguth und im ehemaligen Bauernhof Wulf in Stöllnitz ab.
Diesen Kampf verloren die Deutsch-Nationalen.
Ihr Pastor mußte auf Druck des Kirchgemeinderates weichen, und es wurde
dann ein Bekenntnispastor eingestellt.
In Mecklenburg wurde wurde die Bodenreform auf der Grundlage der "Verordnung
über die Bodenreform im Lande Mecklenburg-Vorpommern" vom 5.9.1945
durchgeführt. Somit wurde der Großgrundbesitz der von Bernstorff
aufgelöst.
Viele landarme Bauern und Umsiedler erhielten Grund und Boden. An 44 landarme
Bauern und Umsiedler wurden folgende Flächen aufgeteilt:
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227 |
ha |
Ackerland |
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13 |
ha |
Gärten |
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86 |
ha |
Wald / Park |
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19 |
ha |
Wiesen und Weiden |
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7 |
ha |
übrige Grundstücke |
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1945 kamen sehr viele Umsiedler nach Döbbersen und Raguth.
Im Pfarrhaus sollen fast 80 Menschen gelebt haben.
1938 hatte Döbbersen bereits elektrisches Licht. 1950 wurde auch Raguth
an ein zentrales Energienetz angeschlossen. Die alte Petroliumlampe wurde durch
die Elektrizität abgelöst.
1954 wurde in der Kirche Licht gelegt.
1955 feierte Döbbersen die Weihung der Kirche vor 700 Jahren. Zu diesem
Anlaß mußten Teelöffel und Eßlöffel von den Bauern
geborgt werden. Es gab als Hauptspeise Rote Grütze.
Trotz der schweren Zeit der Weltkriege, der Inflation und des wirtschaftlichen
Zusammenbruchs, wurde in Döbbersen und Raguth auch gefeiert.
Zu nennen ist das Holzfest in Döbbersen. Es fand in den 20iger Jahren statt.
Anlaß war die Holzaktion im Buchenwald nach Stöllnitz. Hier trafen
sich jung und alt. Beliegt für Kinder das Karussell, für die Erwachsenen
der Schießstand und das Aalgreifen.
Der Kriegerverein "Kyffhäuser" bereitete jedes Jahr für
die Kinder im Tanzsaal Voß ein Weihnachtsfest vor. Für die Kinder
gab es dann kleine Geschenke und für die Erwachsenen reichlich Bier.
Für Musik mit der Zieharmonika sorgte Hugo Dettmann, Franz Stahlberg, Fritz
Hansen.
Höherpunkt der Feierlichkeiten in unseren Dörfern war in jedem Jahr
das Erntedankfest. Das Bild zeigt die geschmückten Einwohner vor der Kirche
in Wittenburg.
Sehr beliebt in Döbbersen war auch nach 1945 das Ringreiten.
Gesammelt und aufgestellt wurde sich zwischen Reusch und Heine.
Großen Anklang fanden auch in den 50iger Jahren die Kinder- und Erntefeste
in Raguth, die von der Schule, Gemeinde und damaliger LPG veranstalltet wurden.
Nach einem Umzug wurde auf dem Getreidespeicher in Raguth tüchtig gefeiert.
Mit dem Abriß des Saales der Familie Voß in den Jahren 69/70 ging das
kulturelle Leben in Döbbersen zunächst zurück Aber auf Initiative
aktiver Dorfbewohner wurde mit Unterstützung der damaligen VdgB-BHG Wittenburg
ein kleines Haus für die Festlichkeiten errichtet.
Dadurch erhielt das kulturelle Leben ab 1984 wieder einen Aufschwung und seit
dieser Zeit ist dier Fasching in Döbbersen zu einer Tradition geworden.
Hier sehen wir die Faschingsgarde.
1958 -1960 fand die Kollektivierung der Landwirtschaft statt.
Dieses bedeutete für die Gemeinden einen tiefen Einschnitt. Viele Bauern
flohen in den "Westen" oder wanderten in die Städte ab.
Bezeichnend dafür ist folgender Gemeindegliederschwund:
Pastor Rieck (nach 1945) zählte für das Kirchspiel Döbbersen
jetzt noch 3.000 Gemeindemitglieder, 1962 waren es nur noch 1600, während
es jetzt noch ca 800 sind.
In den Einwohnerlisten der Nachkriegsjahre (1952) sind folgende Namen aufgeführt:
Brema, Backhaus, Bartsch, Blaschke, Bürger, Dettmann, Dormeier, Duschau,
Fete, Engfer, Erdmann, Ettrich, Gressmann, Gehrmann, Hansen, Heine, Hackbarth,
Handtke, Hellwege, Hoffmann, Könies, Krebs, Klein, Krug, Kruse, Lah, Lingau,
Lübcke, Lange, Loss, Motzkus, Marczinske, Mielke, Splieth, Micheel, Manske,
Mass, Meinck, Oldag, Ortmann, Preuss, Pukrop, Ramscheck, Rühmling, Reusch,
H. Rückbrodt, Ruh, Radtke, D. Rückbrodt, Rieck, Skrivanek, Sowa, Stahlberg,
Schwan, Schuls, Schmidt, Schult, F.Tunn, H.Tunn, Sutrow, Urban, Voss, Wiechmann,
Wulf, Weigend
Vor dem II. Weltkrieg und in der Nachkriegsperiode waren folgende Gewerke vertreten.:
in Döbbersen
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Herr Voß |
Schuster |
Herr Anton Weigend |
Schlachter und Standesbeamter |
Frau Marie Weigend |
Lebensmittelkonsum 50iger Jahre |
Herr Emil Wulf |
Stellmacher |
Herr Voß |
Schmiede, Gastwirt, Standesbeamter |
Ernst Gehrmann |
Kaufladen, nach 1945 |
Gerda Greßmann |
Konsum, nach der Wende eigener Kaufmannladen |
Döbbersen bildete als einer der letzten Orte die Dorf-LPG, zunächst
als Typ I (Feld gemeinsam, Vieh eigen); dann am 1.1.1960 Typ III (Feld und Vieh
gemeinsam).
Die LPG "Seeblick" hatte 19 Beschäftigte, 12 Pferde und 74 Kühe.
Am, 1. Januar 1958 schlossen sich die beiden LPG Drönnewitz und Raguth
zusammen, da einzelne Dorf-LPG´en sich nicht rentierten. Am 1. Januar
1969 mußte Döbbersen diesen Zusammenschluß folgen.
1974 wird die Kooperation Abteilung Planzenproduktion Boddin gebildet.
1976 erfolgte dann der Zusammenschluß der Genossenschaften Drönnewitz
und Tessin zu einer LPG Drönnewitz / Tessin.
In Drönnewitz war Schwerpunkt die Milchwirtschaft.
Angebaut wurden Gerste, Weizen, Roggen, Mais, Kartoffeln. Schwerpunkt des Anbaus
in Döbbersen waren besonders Roggen und Kartoffeln.
Nach
der Wende gründete sich die Agrargenossenschaft, deren Geschäftsführer
Herr Soost ist.
Allerdings arbeiten jetzt die meisten Einwohner der Dörfer Döbbersen
und Raguth nicht mehr in der Landwirtschaft.
Viele haben eine Arbeit in den umliegenden Städten oder den alten Bundesländern
gefunden.
Döbbersen ist sein eh und je bekannt durch seine fleißigen Einwohner.
Viel Mühe wendeten sie daran, durch den Bau von Bürgersteigen ihr
Dorf ansehnlicher zu gestallten.
Auch Raguther Bürger fanden Freude bei gemeinsammer Arbeit an Bushaltestelle,
Bürgersteig und für die Restaurierung des Schlosses. Gut gelungen
ist ihnen die Brücke über die Schilde.
Das
Bild des Dorfes Döbbersen hat durch den Straßenbau eine entscheidende
Veränderung erhalten.
Innerhalb kürzester Zeit wurde aus Mitteln des Aufschwung Ost eine moderne
Straßenverbindung nach Boddin und Drönnewitz geschaffen, woran in
den 40 Jahren vorher nicht zu denken war.
...unsere Kirche
Die Kirche ist und war schon immer wichtiger Teil und hatte
auch großen Einfluß auf die geschichtliche Entwicklung unseres
Dorfes.
Sie gehört zu den frühen lauenburgisch-mecklenburgischen Ziegelbauten
aus der Zeit des Überganges vom romanischen zum gotischen Baustil. Die
Kirche besteht aus Chor, Schiff und Turm
und erscheint wie aus einem Guß, obwohl sie aus drei verschiedenen Teilen
besteht.
Die Kirche wurde am 30 Juni 1255 vom Bischof Friedrich zu Ratzeburg
geweiht.
Im Turm der Kirche hängen eine bronzene Glocke aus dem
1743 sowie zwei gußeiserne Glocken von 1962, die noch heute die Gemeinde
zu den kirchlichen Veranstaltungen rufen.
Im Jahre 1970 mußte das Turmdach der Kirche zu Döbbersen
abgetragen werden, weil es stark baufällig und einsturzgefährdet
war.
Im Januar 1996 wird in der ST. Vitus Kirche zu Döbbersen
durch die Pastorin Judith Braun ein Dankgottesdienst abgehalten. Die Sanierung
des Kirchturmes war der Anlaß. Die Restaurierungsarbeiten, die rund
500.000 DM kosteten, konnten abgeschlossen werden.
Die Pastorin dankte den vielen Helfern für ihr gezeigtes Engagement ohne
dessen Tatkraft vieles nicht möglich gewesen wäre. Es muß
hier auch zum Ausdruck gebracht werden, daß die Pastorin selbst alle
ihr zur Verfügung stehenden Verbindungen hat knüpfen können,
um eine solch hohe Spendensumme einhohlen zu können.
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